Eintracht-Coach Scherning glaubt an direkten Klassenerhalt
Eintracht Braunschweig will am Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg den direkten Klassenerhalt in der 2. Liga schaffen. Nach tollem Zwischenspurt sprach die Tendenz zuletzt gegen die Niedersachsen. Trainer Daniel Scherning aber betont vor der letzten Runde die Fähigkeit seines Teams, immer wieder aufzustehen.
Die Braunschweiger Fans sind schon mal in Vorleistung getreten. Anfang Mai haben sie das Fanhaus des BTSV hinter der Südkurve des Eintracht-Stadions umgebaut und aufgehübscht. Nach rund elf Jahren gemeinsamer Reise hatte es das aus sechs Überseecontainern bestehende Gebäude nötig. Nun ist es umso mehr bereit, den BTSV-Anhängern vor und nach Partien ihres Teams eine Anlaufstelle zu sein. Für Analysen, Gespräche - und eine Party?
Denn die würde es, sollten die "Löwen" am Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) noch den direkten Klassenerhalt schaffen, ganz sicher geben. Es wäre - mal wieder - ein blau-gelber Nachweis, dass es möglich ist, eine "Mission Impossible", das Unmögliche also, zu schaffen. So wie im Vorjahr. Oder in der Saison davor.
Direkte Rettung nicht in der eigenen Hand
Und doch ist die Stimmung bei den Niedersachsen vor der Begegnung mit den Franken angespannt. Denn hatte die Eintracht nach dem 30. Spieltag die direkte Rettung nach drei Siegen gegen die Top-Teams Paderborn (3:2), HSV (4:2) und Kaiserslautern (2:0) und bei fünf Zählern Vorsprung vor Augen, hat der Tabellen-16. sie nun nicht mehr in der eigenen Hand.
Im Dreikampf um das Vermeiden der Relegation gegen den Tabellendritten der 3. Liga haben das punktgleiche Münster (in Ulm) wegen der besseren Tordifferenz sowie das um einen Zähler bessere Fürth, das gegen den bereits aufgestiegenen HSV ran muss, einen leichten Vorteil.
Dass dieser Vorteil nicht mehr bei der Eintracht liegt, ist selbstverschuldet. Drei Spiele - zwei Remis gegen Regensburg (1:1) und Düsseldorf (2:2) sowie ein desaströser Auftritt in Elversberg (0:3) - haben das Team auf Rang 16 absacken lassen.
Und doch möchte Trainer Scherning vor dem Spiel gegen den FCN ein aus seiner Sicht schiefes Bild geraderücken. "Mir wird ein bisschen zu viel reininterpretiert in so ein Spiel. Von den sechs Spielen davor spricht kein Mensch mehr", sagte er am Freitag.
"Wir haben oft genug in dieser Saison gezeigt, dass wir wieder aufstehen können, wenn wir hinfallen." BTSV-Trainer Daniel Scherning
Denn mit den vor Elversberg zuvor sechs ungeschlagenen Partien, in denen Braunschweig zwölf Punkte sammelte, habe man sich überhaupt nur in die Position gebracht, am letzten Spieltag auf den direkten Klassenerhalt hoffen zu dürfen. Und so gründet seine Hoffnung genau auf den Erlebnissen aus diesen Partien und es so erneut zu schaffen. "Die Phase war gut und wir haben oft genug in dieser Saison gezeigt, dass wir wieder aufstehen können, wenn wir hinfallen. Wir sind dazu in der Lage."
Scherning macht die Heimstärke Hoffnung
Damit hat er einerseits natürlich Recht, andererseits ist der Eindruck aus Elversberg nun einmal der jüngste - und der war, zumindest im ersten Durchgang, katastrophal. Binnen zehn Minuten kassierten die Braunschweiger drei Gegentore und hatten es Keeper Ron-Thorben Hoffmann zu verdanken, dass die Abreibung nicht noch ärger ausfiel.
Für Scherning liegt das in der Vergangenheit, er schaut lieber nach vorne auf das Spiel gegen den "Club" und freut sich darüber, "dass wir hier zu Hause spielen, dass wir die Fans im Rücken haben". Sechs der acht Saisonsiege hat seine Mannschaft im Stadion an der Hamburger Straße geholt - und aus den jüngsten drei Heimpartien sieben Punkte.
Scherning: "Tun alles, um mit den Fans zu feiern"
"Wir haben eine gute Heimbilanz in diesem Jahr und insgesamt eine gute Heimbilanz in den anderthalb Jahren, seitdem ich jetzt hier bin", sagte der 41-Jährige und gibt sich selbstbewusst: "Wir haben hier viele wichtige Spiele gewonnen. Wir haben gezeigt, dass wir hier Topleistung auf den Platz kriegen können und das ist das Ziel für Sonntag."
Natürlich wird die Eintracht auch dann schauen müssen, was in Fürth und in Ulm passiert. Scherning aber verspricht: "Wir werden alles dafür tun, um mit den Fans zu feiern." Dann ja vielleicht auch im umgebauten und aufgehübschten Fanhaus hinter der Südkurve. Da soll es jetzt schließlich auch eine neue Soundanlage geben...
Mögliche Aufstellungen:
Eintracht Braunschweig: Hoffmann - Jaeckel, Köhler, Nikolaou - Rittmüller, Krauße, Bell Bell - Marie, Tempelmann, Philippe, Tachie
1. FC Nürnberg: Mathenia - Gruber, Knoche, Karafiat - Janisch, Jander, Yilmaz - Justvan, Forkel - Antiste, Emreli
